Jagdarten:

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Einzeljagden (nicht mehr als 3 Personen) und Gesellschaftsjagden.

Weiterhin unterscheidet der Jäger folgende Jagdarten:

  • Treibjagden (Vorsteh- & Standteiben, Kesseltreiben, Streifen)
  • Drückjagden (Einzel- & Ansitzdrückjagd)
  • Erntejagd 
  • Pirschjagd
  • Ansitz- & Anstandsjagd
  • Suchjagd (Buschieren, Stöbern und Brackieren)
  • Wasserjagd (Anstand, Treibjagd, Stöbern und Pirsch)
  • Lockjagd (Kirrung, Luderplatz, Reizen, Rufen, Blattern)
  • Baujagd (Fuchs- & Dachssprengen, Frettieren)
  • Beizjagd (mit Hilfe von Greifvögeln)

 


Vorsteh- oder Standtreiben:

  • geeignet für unübersichtliche Flächen

  • gejagt wird auf Hase, Kaninchen, Fuchs, Schwarzwild, Fasan oder Waldschnepfe

  • Schüße erfolgen nur nach außen

  • getrieben wird mit dem Wind im Rücken

  • Form der Gesellschaftsjagd


Kesseltreiben:

  • Jagdfläche wird kreisförmig von Treibern, Schützen und Hundeführern umstellt

  • Steht der Kreis folgt das Signal "Richtung" und die Schützen stehen mit dem Rücken zum Kessel

  • Nun folgt das Signal "Treiber in den Kessel" und die Schützen laden erst jetzt die Waffen
    (Schußrichtung stets nach AUSSEN)

  • ist die Kesselmitte erreicht folgt das Signal "Hahn in Ruh" und die Waffen sind zu entladen


Einfache Streife:

  • im lichten Wald oder auf dem Feld

  • Schützen, Treiber und Hundeführer ziehen leise durch das Gebiet, damit das Wild nicht aufgeschreckt und ausser Schußweite kommt.

  • wenn Wild hochgemacht und beschoßen wird bleibt die Streife stehen


Böhmische Streife:

  • nur auf dem Feld

  • hauptsächlich bei der Hasenjagd

  • Schützen, Treiber und Hundeführer ziehen u-förmig über das Feld (ca. 1,5 Km breite)

  • bei dieser Jagdart macht man sich die Eigenart des Hasen zu nutze, weil er nach dem Hochmachen nach vorne wieder wendet und zurückläuft.


Drückjagd:

  • Schützen stehen am Boden oder auf Hochsitzen und besetzen bekannte Wechsel.

  • Aufgrund der Nutzung von Büchsen- oder Flintenlaufgeschoßen besteht eine erhöhte Gefahr und die Schützen müssen gut eingewiesen werden (Schußrichtung etc.)

  • das Wild soll hochgemacht, aber NICHT gehetzt werden (Tierschutzbestimmung)


Erntejagd:

  • birgt bei schlechter Absprache ein hohes Gefahrenpotenzial

  • hauptsächlich auf Schwarzwild, Fuchs oder Marderhund

  • durch den Erntevorgang wird das Wild hochgemacht

  • Verboten ist der gleichzeitige Einsatz von Treibern und Hunden, der Schuß von Erntemaschinen und das Nachsuchen während der Ernte.


Pirsch:

  • der Jäger versucht sich ans Wild anzuschleichen und es erfordert viel Können und Erfahrung

  • bei schlechter Durchführung wird das Wild beunruhigt und verhält sich scheu oder wandert ab

  • wird am meisten bei Gamswild angewendet


Ansitzjagd:

  • ist in Deutschland die meist ausgeübte Jagdform auf Schalenwild

  • meist an Wechseln, Äsungsflächen oder am Rande von Einständen

  • auch hier gilt es nicht immer dieselbe Stelle zu nutzen, um keinen Jagddruck auf das Wild auszuüben


Feldsuche:

  • benötigt werden Vorstehhunde mit guter Quersucheigenschaft

  • der Hund sucht (gegen den Wind) weiträumig das Gelände ab

  • durch Vorstehen wird Wildkontakt angezeigt, damit der Jäger den Schuß antragen kann


Buschieren:

  • benötigt werden Stöber- oder Vorstehhunde mit ruhiger Quersuche.

  • ähnlich wie bei der Feldsuche arbeitet der Hund gegen den Wind und hält Sichtkontakt (suchen unter der Flinte) zum Schützen

  • Wild wird durch Vorstehen angezeigt und aus der Deckung gestoßen


Stöberjagd:

  • meistens auf Niederwild (ausser Rehwild) mit Stöber-, Vorsteh-, Bracken, Terrier oder Teckeln

  • die Hunde sollten Spurlaut geben

  • der Hund übernimmt die Aufgabe des Treibers, sollte bogenrein sein (d.h. hochgestelltes Wild sollte nur bis zum Ende des abgestellten Treibens verfolgt werden)

  • meistens auf Hase oder Kaninchen


Anstand (Wasserjagd):

  • Schütze benötigt eine gut getarnte Deckung im Schilf oder Uferbereich

  • meist morgens oder abends, wenn sich die Enten zu den Tagesrastplätzen aufmachen oder am Nahrungsgewässer einfallen

  • übertriebenes ankirren in Ufernähe gilt als unwaidmännisch


Treibjagd (am Wasser):

  • Schützen umstellen das Gewässer und durchwaten die Uferzonen

  • ggf. unter Einsatz von schwimmenden Hunden

  • man lässt die Enten unbeschoßen einfallen und schreckt sie dann durch Händeklatschen auf


Jagd an der Kirrung:

  • wird meistens mit der Ansitzjagd verbunden

  • besonders für Schwarzwild geeignet, aber auch Reh-, Rot-, Dam- Muffelwild und Enten lassen sich ankirren

  • Kirrplätze sollten wenn möglich vom Mond beschienen werden